EIN GESPRÄCH MIT VIKY RADER

Wie bist du in die Modewelt gekommen und was hat sich im Laufe der Jahre geändert?

Nachdem ich einen Schönheitswettbewerb in der Ukraine gewonnen hatte, begann ich mit siebzehn zu modeln. Im Laufe der Jahre änderte sich viel in der Modewelt, sowohl in Bezug auf den Stil als auch auf die Stimmung. Heute scheint mir die Tendenz, weniger Risiko, mehr Sicherheit zu sein. Und dann kam die Streetwear mit ihrem großen Einfluss, der viele interessante kleine Marken entsprungen sind.

Was bedeutet, „Mode anders machen“?

Es bedeutet, exklusiver zu sein, sich keine Grenzen zu setzen und der eigenen Geschichte und den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben.

Was ist Luxus?

Für mich ist Luxus eine Art Einstellung. Dabei geht es nicht nur um den Kauf teurer Kleidung, Taschen oder Accessoires. Luxus ist eine Haltung, die sich in der Art zu leben, zu essen und zu denken widerspiegelt.

Wie siehst du die Zukunft der Mode?

Um einen bekannten Ausdruck zu verwenden: „Less is more“, oder zumindest ist es das, was ich mir erwarte. Die Menschen sind dabei zu überdenken, was sie wollen, was sie brauchen oder was sie für notwendig halten. Ich denke, es wird viele Veränderungen geben, und das freut mich außerordentlich. Viky Rader Studio ist Teil dieser Zukunft.

Wie würdest du deine Beziehung zu Schmuck beschreiben?

Diese Geschichte begann vor langer Zeit. Ich war schon immer Fan des Layerings und trage gerne viel leichten Schmuck wie Ornamente am Körper. Kleine Schmuckstücke wie Ringe, Armbänder, Uhren und Ohrringe gehören tagtäglich zu meinem Outfit. Trage ich sie einmal nicht, habe ich das Gefühl, nicht genug angezogen zu sein. Schmuck hat eine ausdrucksstarke Funktion, wie Kleidung.

Was suchst du in einem Schmuckstück?

Normalerweise suche ich nach Schlichtheit. Wenn ich mich für etwas Auffälliges entscheide, dann am Abend. Da wage ich mich an mutigere, markantere Stücke wie eine schöne Halskette, große Ohrringe oder einen auffälligen Ring. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn wie die Kleidung kann auch der Schmuck einen Hauch von Klasse verleihen oder übertrieben wirken.

Was ist in deinem Schmuckkästchen?

Viele Ringe in verschiedenen Formen und Stilen. Eine Auswahl an Ohrringen und meine Lieblingskette, eine Kette, die ich sowohl tagsüber als auch abends trage. Zudem trage ich immer ein Armband an meiner rechten Hand.

Wie vereinbarst du deine Arbeit als Modedesignerin und Unternehmerin mit deinem Privatleben?

Es ist eine große Herausforderung, und ich versuche immer noch, das richtige Gleichgewicht zwischen ihnen zu finden. Ein gutes Team und eine gute Struktur sind meiner Ansicht nach von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, dass jeder seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten kennt. Ich bin sehr aktiv und versuche, mit Anrufen und E-Mails Schritt zu halten, aber die Menschen um mich herum unterstützen mich enorm. Ich glaube wirklich, dass es wichtig ist, das richtige Team zu haben, denn eine Person allein kann nicht alles machen.

Wo bist du jetzt angelangt, und was steht am Horizont?

Ich stehe kurz vor dem Ende meiner vierten Schwangerschaft und kann es kaum erwarten, wieder Mutter zu werden! Am Horizont steht viel. Ich möchte noch mehr Wert für meinen Brand schaffen, weiterhin gute Inhalte erstellen und die Welt erkunden. Mit meiner Stiftung möchte ich meine Botschaft der Freundlichkeit in die ganze Welt tragen.

Was ist der beste Ratschlag, den du zum Thema Mutterschaft erhalten hast?

Vor etwa zehn Jahren, nach der Geburt meines ersten Kindes, erhielt ich einen sehr guten Rat von einer anderen Mutter, die älter und viel gelassener war als ich. Ich war in Schwierigkeiten, mein Sohn schlief nicht gut und ich war sehr gestresst. Die Nächte waren kurz und die Tage endlos lang. Ich hätte gern alles perfekt gemacht, wusste aber nicht wie, und war sehr besorgt. Diese Mutter riet mir damals, auf niemanden zu hören, die Bücher zu vergessen und nur meinem Herz zu folgen. Das Wichtigste wäre nämlich mein Glück, dann würde auch das Kind glücklich sein. Eine perfekte Mutter gibt es nicht!