FOPElab ist ein ungewöhnliches Format, das sich um die heutige visuelle Kultur dreht: eine Konversation zwischen der Marke und jungen Talenten der Fotografie und der visuellen Künste, die aufgerufen sind, den Schmuck von FOPE mit ihrem persönlichen Blick zu interpretieren. Im neuen FOPElab ist die Künstlerin und Fotografin Sara Scanderebech zu Gast, die FOPE-Schmuck in einer virtuellen Realität voller Emotivität präsentiert. Die Diptychen von Scanderebech zeigen eine Vorstellungswelt, durchsetzt von Elementen, die das Motiv spielerisch vom realen in einen virtuellen Zustand kippen lassen. Die Hauptidee, die aus dieser Begegnung hervorgeht, ist die Entstehung einer zeit- und raumlosen traumartigen Dimension, einer ungewöhnlichen Welt mit raffinierten technologischen Objekten.
Es ist sehr interessant, einen experimentellen Raum innerhalb des Systems Mode zu haben, denn meine Sprache ist sehr spontan und wenig kanonisch.
SC — Ich bin ursprünglich Malerin und habe mich nie als Modefotografin gesehen. Das ändert nichts daran, dass ich an bestimmten Projekten, die etwas mit meiner Geschichte zu tun haben, sehr gerne mitwirke – so im Fall von FOPE, auch weil das Stillleben meiner Welt nahe steht und keine Formalismen erfordert. Ich glaube, dass das Geheimnis dieser Spontaneität in der Fotografie – mit der ich auch versucht habe, den Schmuck von FOPE zu betrachten – aus dem freien Blick der sozialen Medien entsteht. Diese inklusive Sprache kommt von unten und beeinflusst konstant die gesamte gegenwärtige visuelle Kultur. Die Stadt ist für mich eine enorme Inspirationsquelle. Ich bin nach Mailand gezogen, um Tag für Tag kulturelle Inputs von Kunst, Kino und Musik zu erleben. Jeden Tag die Wahl zu haben, welche Ausstellung man sehen oder was für Musik man hören will, ist wichtig für mich – all diese Elemente bringe ich in meine Fotografie ein. Im Alltagsleben wechseln sich Arbeitszeiten in meinem Wohn-Atelier mit Tagen ab, an denen ich mich austobe und die Stadt in vollen Zügen erlebe. Mir wird allerdings klar, dass die Natur mich sehr anzieht, vielleicht weil ich die ländliche Umgebung als Chance sehe, um zur Ruhe zu kommen. Ich empfinde meinen Arbeitsprozess wie eine Blume: Sie schließt sich, wenn man kreieren will, und öffnet sich, wenn man das Bedürfnis hat, Eindrücke hineinzulassen. Deshalb finde ich, im Stadtzentrum zu sein ist ebenso wichtig, wie es zu verlassen.
SC — Meine Fotografie will die reale Sichtweise aushebeln: Mein Wunsch ist immer, andere Visionen und Einbrüche zu schaffen. Die Idee des Projekts für FOPE entstand aus dem Foto eines Schmuckstücks, das auf einem Bildschirm liegt. Von da aus dachte ich über die Möglichkeit nach, Archivfotos von mir zu verwenden, sowohl um eine in sich stimmige, aber abstrakte Vorstellungswelt zu erschaffen, als auch, um keine externen Objekte einzubeziehen, die in Beziehung zu dem Schmuck treten würden. Ich habe lange überlegt, wie man die Dualität zwischen Technologie und Handwerkskunst vermitteln kann, die dem FOPE-Schmuck innewohnt: Ich wollte den Dialog zwischen dem Schmuck und dem von mir erschaffenen Raum deutlich machen. Details von Pflanzen, Tieren, Objekten und Körpern verwandeln sich so in neue Symbole, die in Beziehung zum Schmuck treten. Für mich ist es wichtig, eine emotive Spannung zu schaffen auf halbem Weg zwischen der Anziehungskraft des porträtierten Objekts und seiner Ablehnung.
Es ist diese Gleichzeitigkeit des Aspekts Everyday Luxury und des Komforts, die ich am Schmuck von FOPE mag.
SC — Ich bin froh über die Möglichkeit, neue Instrumente für die Kreation nutzen zu können, ebenso wie ich die sozialen Medien und das Digitale liebe und sogar als Quelle für meine ästhetische und formale Suche nutze. Die meisten Dinge, die ich in der Fotografie gern mache, hätte ich vor zwanzig Jahren nicht machen können: Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne Makros, ohne Autofokus und ohne Display arbeiten könnte. Bei der Arbeit mit den Werken von FOPE wurde mir klar, wie sehr dies auch für den Schmuck gilt: So hat mich zum Beispiel das Armband Solo mit den Ringen aus Gelb-, Rosé- und Weißgold gerade mit seiner Technologie der.
Die Technologie ist für mich ein mächtiger Zugang zur Welt und ein wichtiges Mittel für meine kreative Tätigkeit.
SC — Wenn ich eine neue angewandte Technologie für die Fotografie erfinden könnte, wäre es ein Mikro-Fernrohr, mit dem man sich einem Tier oder einem anderen Objekt nähern könnte, ohne es zu stören. In meiner Arbeit ist die Idee der Annäherung wesentlich, aber auch des Eindringens, also die direkte Beziehung zum Objekt. Schnappschüsse mag ich nicht, eher will ich immer eine Beziehung aufbauen zu dem, was ich aufnehme, und es aus der Nähe berühren, vor allem in der Natur.
Sara Scanderebech (1985) ist Fotografin und visuelle Künstlerin in Mailand. Sie studierte Visuelle Künste an der Accademia di Belle Arti di Brera, bevor sie ihre Karriere als Fotografin an der Galleria Carla Sozzani begann (2008-2016). Sie bewegt sich zwischen Kunst, Mode und Design und strebt eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern, Marken und Magazinen an. Für Scanderebech ist die Fotografie ein Mittel, um die Realität zu erforschen und neue Vorstellungswelten zu kreieren. Seit 2017 ist sie Kommunikationsleiterin für den Concept Store Paradise von Marsèll mit Sitz in Mailand. Ihre jüngsten Fotoprojekte waren in Einzel- und Gruppenausstellungen bei CDD, Mailand (2022); Spazio Martin, Mailand (2022); Arvest! Photo Fest, La Morra, Cuneo (2021); SomoS Art House, Berlin (2022); PhotoVogue Festival, Mailand (2022); der Architekturbiennale in Venedig (2023) und CAMERA, Centro Italiano per la Fotografia, in Turin (2023) zu sehen.